, von Wyl Urs

Schlussbericht der ISEM / Luzerner Open

Qualität setzt sich durch und knapper geht’s nicht mehr

Das 20. Luzerner Open ist bereits wieder Geschichte. Am 29. Oktober begaben sich 109 Schachspielerinnen und Schachspieler auf eine siebenrundige Reise, die sie nach dreieinhalb Tagen mehr oder weniger erfolgreich beendeten. Die Organisatoren um Turnierleiter Kurt Gretener, der auch als Hauptschiedsrichter amtete, konnten sich bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern nicht nur für ihr Mitmachen, sondern vor allem auch für die äusserst faire Spielweise bedanken. Deshalb ging das ganze Turnier ohne bemerkenswerte Nebengeräusche über die Bühne. Viele langjährige Teilnehmerinnen und Teilnehmer dieses Turniers schätzen die ruhige und grossartige Atmosphäre und haben sich bereits wieder für das nächste Jahr mündlich vorangemeldet.  

In der Kategorie A setzte sich erwartungsgemäss GM Li Min Peng aus der Ukraine mit 6 Punkten durch und gewinnt das Turnier in der stärksten Klasse. Ihm konnten bloss der zweitklassierte Lubomir Kovac und Manuel Meier je einen halben Punkt abringen. IM Markus Löffler begleitet die beiden Erstrangierten nur dank der besseren Buchholzwertung auf das Podest, da auch der Titelverteidiger IM Roger Moor und der Junior Matteo Jaggy 5 Punkte erspielen konnten. Alle Paarungen und die gesamte Rangliste aller Kategorien ist auf der Homepage des Innerschweizer Schachverbandes ISV unter der Rubrik Turniere und dem Untertitel ISEM / Luzerner Open einzusehen.  

Man brauchte vor der Schlussrunde der Kategorie B kein Prophet zu sein, um einen sehr knappen Ausgang vorhersagen zu können. Das Resultat hat aber dennoch auch den international erfahrenen FIDE-Schiedsrichter Kurt Gretener überrascht. Es ist der äusserst seltene Fall eingetreten, dass sich Yanik Knapp und Jonas Reolon den Turniersieg und das Preisgeld teilen durften, weil sie nicht nur gleichviele Punkte, wie fünf weitere Spieler, erkämpften, sondern auch in der Buchholzwertung und sogar in der Buchholzsumme genau übereinstimmten. Einer der ältesten Teilnehmer des Turniers Karl Bärtsch musste nur aufgrund der Buchholzwertung mit dem 3. Rang vorliebnehmen. Auch Gian Nicola Haist, Andrew Heron, Diego Avaria und Adam Paholok erkämpften sich 5 Punkte, wobei die zwei Letztgenannten leider kein Preisgeld mehr einstreichen konnten.  

In der Kategorie C musste ebenfalls die Buchholzwertung zur Rangierung der ersten drei herangezogen werden. Mario Steiner, Florian Jampen und Herbert Meier gewannen alle 5,5 Punkte, wobei zu erwähnen ist, dass Florian tatsächlich in der Schlussrunde noch von seinem härtesten Widersacher Mario bezwungen wurde, der ihn so noch auf der Ziellinie abfangen konnte. Auf dieses Spitzentrio folgen vier Spieler mit 5 Punkten.  

Eine bemerkenswerte Tatsache will ich in meinem Schlussbericht nicht unerwähnt lassen: Schach ist ein Spiel für Jung und Alt. Nur so ist es zu erklären, dass der Altersunterschied zwischen der jüngsten Spielerin und dem doch schon in die Jahre gekommenen Spieler, genau 75 Jahre beträgt, ein Dreiviertel Jahrhundert.